Reduzierung des Mikroplastikeintrags in aquatische Ökosysteme: Prädiktoren der Verhaltensintention von Schüler:innen und Evaluation eines Projekttags
DOI:
https://doi.org/10.11576/zdb-6383Schlagworte:
Mikroplastik, Theorie des geplanten Verhaltens, Einstellungen, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, UmweltbildungAbstract
Die zunehmende weltweite Plastikproduktion führt dazu, dass sich in allen Ökosystemen Mikroplastik anreichert, ohne abge-baut zu werden. Während das Recycling von Makroplastik seit Jahrzehnten in der Umweltbildung verankert ist, geraten durch aktuelle Forschung zum Thema Mikroplastik weitere Quellen in den Blick wie Reifenabrieb, Granulat auf Sportplätzen oder synthetische Kleidung. Um Unterrichtskonzepte zu entwickeln, ist es notwendig, die Prädiktoren für Verhalten zu identifizie-ren, das zu weniger Eintrag von (Mikro-)Plastik führt. In diesem Beitrag werden zum einen Ergebnisse zur Vorhersage der Verhaltensintention, weniger Plastik zu verbrauchen und häufiger Bus und Fahrrad zu fahren, präsentiert. Zum anderen werden Evaluationsergebnisse eines Projekttags mit Schüler:innen der Jahrgänge 5 und 6 (N = 349, Gymnasium) berichtet, an dem nach einer Untersuchung von Mikroplastik, seinen Quellen und Folgen für aquatische Ökosysteme das Alltagshandeln reflek-tiert wurde. Basierend auf der Theorie des geplanten Verhaltens konnte gezeigt werden, dass insbesondere die wahrgenommene Verhaltenskontrolle sowie ferner die Einstellungen und subjektive Norm die Verhaltensintention, weniger Plastik zu verbrau-chen und häufiger Bus und Fahrrad zu fahren, vorhersagen. Bzgl. dem Hauptprädiktor, der wahrgenommenen Verhaltenskon-trolle, konnten aus offenen Antworten Herausforderungen konkretisiert werden, die die Schüler:innen einige Wochen nach dem Projekttag retrospektiv berichteten: insbesondere das fehlende plastikfreie Supermarktangebot und Entscheidungen durch Haushaltsmitglieder. Die Evaluation ergab, dass es bei den meisten Prädiktoren und der Verhaltensintention leichte Zuwächse vom Prä- zum Posttest gab, im Follow-Up-Test jedoch ein deutliches Absinken. Auf Grundlage der Ergebnisse werden unter-richtspraktische Implikationen, insbesondere zum Umgang mit der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle, diskutiert.
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