Metaphern zur Klärung biologischer Phänomene
Eine Analyse verschiedener fachwissenschaftlicher Datenquellen
DOI:
https://doi.org/10.11576/zdb-6573Keywords:
Biologieunterricht, Kognitive Metapherntheorie, Systematische Metaphernanalyse, FachperspektiveAbstract
Metaphern sind als sprachliches Charakteristikum in der Biologie weit verbreitet. Ihre Funktion, abstrakte Prozesse durch Sinnübertragung von einem bekannten Erfahrungsbereich auf etwas Unbekanntes verstehbar zu machen, steht in der Wissenschaftskommunikation sowie im Kontext biologischen Lehrens und Lernens im Vordergrund. Im Rahmen des Modells der Didaktischen Rekonstruktion werden Metaphern aus der Fach- als auch Lernendenperspektive analysiert und für die didaktische Strukturierung miteinander verglichen. Hierbei hat sich ein Verfahren etabliert, bei dem Metaphern aus schriftlichen Ausführungen (Fachperspektive) mit denen in mündlichen Ausführungen (Lernendenperspektive) verglichen werden. Dies ist aufgrund der Kontextabhängigkeit von Sprache (z. B. Adressat:innenbezug, Funktionalität) kritisch zu hinterfragen. Diesem Aspekt widmet sich die vorliegende Studie. Differenzierend zu bisherigen Beiträgen werden Textausschnitte aus fachwissenschaftlichen Lehrbüchern (konzeptionell schriftlich) der Biologie sowie leitfadengestützte Interviews mit Biologiedozierenden (mündlich) zum Thema Laubzersetzung herangezogen und in einer mehrschrittigen Kombination aus Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse analysiert. Die Ergebnisse dieser Analyse geben einerseits eine bisher noch nicht vorliegende Übersicht über die Vielfalt an Metaphern der beiden Datenquellen. Andererseits wird deutlich, dass sich die Metaphernverwendung in den Datenquellen wesentlich unterscheidet: In den Lehrbüchern findet sich eine deutlich geringere Anzahl sowie Vielfalt an Metaphern als in den Interviews. Da die verwendeten Metaphern nur Teilaspekte des Phänomens beleuchten und Metaphern an sich zu Missverständnissen im Lehr-Lernkontext führen können, kann die Verwendung unterschiedlicher Metaphern eine Chance darstellen, indem verschiedene Fokussierungen der Metaphern im Unterricht miteinander verglichen werden. Durch ihre höhere Vielfalt an Metaphern kann durch Dozierendeninterviews ein Phänomen vielperspektivischer abgebildet werden, als es ausschließlich durch die etablierte Betrachtung von Lehrbuchtexten der Fall ist.
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